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Postoperative Pflege

Nachsorge ist der beste Weg zur Heilung

DGKP Silvia Fasolt, Stationsleitung der Privatklinik Hochrum
Text: DGKP Silvia Fasolt, Stationsleitung der Privatklinik Hochrum

Eine endoprothetische Operation an Knie oder Hüfte ist ein großer Eingriff. Abgesehen von der fachlichen Kompetenz der Operateurin bzw. des Operateurs, ist auch die sorgsame pflegerische Nachbetreuung entscheidend für den Heilungserfolg. Worauf sie und ihr Team in der Nachbetreuung besonders achten und warum interdisziplinäre Zusammenarbeit unverzichtbar ist, erzählt DGKP Silvia Fasolt, Stationsleitung der Privatklinik Hochrum, im Interview mit Leben à la carte.

 

In guten Händen: Die Pflegefachkräfte kontrollieren Vitalparameter, unterstützen bei der Mobilisierung und sind Anlaufstelle für Patientinnen und Patienten. (gestellte Aufnahme)
In guten Händen: Die Pflegefachkräfte kontrollieren Vitalparameter, unterstützen bei der Mobilisierung und sind Anlaufstelle für Patientinnen und Patienten. (gestellte Aufnahme)

 

Wie sieht der Pflegeablauf nach einer endoprothetischen Operation aus? Bei diesen großen Operationen werden PatientInnen nach der Aufwachphase wesentlich länger und intensiver überwacht. Stimmen alle Parameter, übernehmen wir die Frischoperierten nach einigen Stunden von der IMCU auf die Station. Postoperativ wird von einigen Operateuren eine spezielle Stufenlagerung angewandt. Die allgemeine Pflege und Überwachung wird nach evidenzbasierten Pflegestandards durchgeführt und individuell den Bedürfnissen der PatientInnen angepasst.

Worauf achten Sie besonders? Unsere primäre Aufgabe ist es, mit Hilfe eines Überwachungsblattes alle Vitalparameter, Redons, Schmerzkatheter mit Pumpe und transurethrale Katheter im Auge zu behalten und zu dokumentieren. So kann der Heilungsprozess sowohl von uns als auch von den behandelnden ÄrztInnen/AnästhesistInnen und der Physiotherapie genau überprüft und mitverfolgt werden. Zudem kontrollieren wir Verbände, Durchblutung, Motorik, Sensibilität, Lagerung etc. und stellen sicher, dass es zu keinen Nachblutungen gekommen ist.

Wir helfen den PatientInnen so schnell als möglich ihre Mobilität wieder zu erlangen. Noch am selben Tag werden die PatientInnen mobilisiert und es wird eine Kinetec-Schiene aktiviert. Die rasche Mobilisation fördert erwiesenermaßen den Heilungserfolg. Im Rahmen unserer Berufsausübung sind wir selbstverständlich auch einfühlsame Ansprechpartner für eventuelle Sorgen, Ängste und Fragen.

Welche Rolle spielt Interdisziplinarität in der Privatklinik Hochrum? Die Kooperation und Kommunikation zwischen unseren Pflegeteams, den ÄrztInnen/Anästhesist­Innen und der Physiotherapie ist unverzichtbar. Bereits vor der OP erklären und zeigen MitarbeiterInnen der Physiotherapie bzw. der Pflege den PatientInnen die Mobilisations-Richtlinien und den korrekten Umgang mit Krücken. Das optimale Zusammenspiel aller Disziplinen in der Klinik ermöglicht es uns, die PatientInnen bis zu ihrer Entlassung durchgängig zu begleiten und so eine rasche Genesung bestmöglich zu unterstützen. Unser gemeinsames Ziel ist es, den PatientInnen die Möglichkeit zu geben, bald wieder in ihren gewohnten Alltag zurückkehren zu können.