Leben ala Carte – 1802

Multimodal

Ein Jahr SchmerzLos neu in Linz

Herr Dr. Stelzer, wie lief das vergangene Jahr?
Es ist uns gelungen, den Sprung von einer überschaubaren Ordinationseinheit hin zu einem fünfmal größeren Zentrum auf drei Etagen zu vollziehen, und dabei sanft zu landen. Jetzt sind wir gut aufgestellt in Hinblick auf Organisations- und Zeitabläufe. Mit einem vergrößerten Team und einem durchdachten Konzept können wir unser Ziel – eine optimale Schmerzversorgung – noch fokussierter anpeilen.

 

Gemeinsam mit dem Patienten wird ein individuelles Therapiekonzept ausgearbeitet
Gemeinsam mit dem Patienten wird ein individuelles Therapiekonzept ausgearbeitet

 

Welche Probleme galt es zu lösen?
Die größten Hürden waren behördentechnischer Natur, bzw. unendlich erscheinende bürokratische Abläufe.

Wie schafft man es, dass die Fokussierung auf die Medizin nicht leidet?
Das geht nur mit einem guten Team. Und gute Berater, was die behördentechnische Abwicklung betrifft, bündelten die Flut der Auflagen und Anfragen, so dass ich mich mit dem Ärzteteam sehr gut auf unsere Patienten konzentrieren konnte.

Worin liegt der konkrete Vorteil für Ihre Patienten?
Mit dem neuen Standort kann nun ein multimodales Konzept angeboten werden. Multimodal meint das Zusammenwirken verschiedener Fachrichtungen. Mit der interventionellen Schmerztherapie, unserer Spezialität, haben wir sicher die potenteste Maßnahme an schonenden Therapiemöglichkeiten, aber in manchen Fällen ist das Beiziehen von Physiotherapeuten und Sportwissenschaftlern zielführend. Auch psychotherapeutische Beratung bieten wir nun an, da lange, chronische Schmerzzustände häufig mit psychischen Problemen einhergehen.

Wie sind die Wartezeiten?
Akutfälle erhalten umgehend einen Termin und auch chronische Schmerzpatienten können in wenigen Tagen mit einem Behandlungsbeginn rechnen.

Bleibt noch Zeit für die Wissenschaft?
Wir sind mit unseren interventionellen Therapien weltweit ganz vorne dabei. Der Bereich der Schmerzforschung ist gemeinsam mit den Unis Graz und Linz gut auf Schiene. Im Bereich der Brustwirbelsäule stehen wir vor einem Durchbruch. Zusätzlich können wir auf eine große Anzahl von anonymisierten Patientenfragebögen verweisen. Daten über die Befindlichkeit nach schmerztherapeutischen Behandlungen zu haben, gibt uns als Therapeuten, aber vor allem unseren Patienten Sicherheit. So können wir nach interventionellen Eingriffen auf über 90 Prozent Erfolgsrate im Sinne von Schmerzzufriedenheit verweisen. Wobei die Anzahl der Befragten ständig wächst, mit über Tausend Fragebögen sind wir weltweit einzigartig.

Sind in naher Zukunft weitere interessante Neuigkeiten aus der Ideenschmiede SchmerzLos zu erwarten?
Geplant ist der Ausbau der tagesambulanten Einheit, hier stehen wir mit Partnern aus der plastischen Chirurgie, Unfallchirurgie, Orthopädie, Zahn- und Kieferchirurgie, HNO etc. in engem Kontakt. Die Patienten schätzen die ruhige, intime Atmosphäre, sowie die sichere Abwicklung der Eingriffe. In der Schmerztherapie bleiben wir wie bisher am Ball, um an vorderster wissenschaftlicher Front einen Beitrag zur erfolgreichen Schmerzbekämpfung leisten zu können.