Überknöchelt
Das MRT ist das Mittel der Wahl, um sich ein „Bild“ zu machen


Verletzungen am Außenknöchel gehören zu den häufigsten Entitäten im Sportgeschehen (Fußball, Sprungsportarten). Im Sprunggelenksbereich ist am meisten der Bandapparat über dem Außenknöchel betroffen, der mit den relativ seltenen involvierten inneren Bändern ganz wesentlich für die Stabilität sorgt.
Der Außenbandapparat besteht aus drei Komponenten (Abb. 1):
1) dem sehr dünnen (3-4 mm dicken Abb. 2) und somit äußerst vulnerablen vorderen fibulotalarem (Verbindung Außenknöchel mit Sprungbein) Band
2) dem etwas kaliberstärkeren fibulocalcanearen (Verbindung Außenknöchel mit Fersenbein) Bandstrukturen
3) dem relativ starken hinteren fibulotalarem (Verbindung Außenknöchel mit Fersenbein) Band.
Aufgrund der Stärke und des Verlaufes der Bänder ist nahezu immer zuerst (oder nur) das vordere Band verletzt und erst in weiterer Folge das Band zwischen Außenknöchel und Fersenbein. Die hintere Bandkomponente ist nur bei äußerst schweren Verletzungen (meist Autounfällen) betroffen.
Bandläsionen (Abb. 3, 4) werden nach dem Schweregrad eingeteilt:
- Zerrung/verstärkte Überdehnung,
- Teilriss (einzelne Fasern sind gerissen, aber keine komplette Unterbrechung – schmerzt meist am stärksten)
- vollständiger Riss sämtlicher Fasern der betroffenen Bandstrukturen eingeteilt.
Da bei Verrenkungen (Fachausdruck: Sub/Luxationen) nicht selten auch andere Strukturen in das Verletzungsgeschehen mitinvolviert sind, bietet sich die MRT in idealer Weise zur Gesamtabklärung (Knochen-Bänder-Knorpel-Sehnen und Weichteile) als Methode der Wahl an.
Um Spätfolgen sicher (Achtung: frühzeitige Arthrose infolge von chron. Instabilität) zu vermeiden ist eine sorgfältige Abklärung (beginnend mit kllnischer Untersuchung und entsprechender Bildgebung) unbedingt angezeigt.
Therapeutisch wird man im Normalfall mit konservativen Maßnahmen (abschwellende Maßnahmen, Tapen, Physiotherapie) beginnen und das Auslangen finden. In speziellen Fällen oder schwereren Verletzungen kann auch ein operatives Vorgehen notwendig werden; Insbesondere, wenn eine verkürzte Rehabilitation gefordert ist (siehe Profisportler oder bei Knorpelknochenverletzungen).