Leben ala Carte – 1703

Schmerzfrei durch Stoßwellentherapie

Bei langwierigen Beschwerden ist die Stoßwellentherapie oftmals eine Alternative zur Operation

Dr. Florian Dirisamer - Orthopädie und Sportchirurgie, Puchenau bei Linz
Text: Florian Dirisamer und Christian Patsch

Werden Schmerzen im Ellenbogen, in der Schulter oder in der Ferse unerträglich, bleiben oft nur Schmerzmedikamente oder im äußersten Fall eine Operation als therapeutisches Mittel. Eine seit Jahren gut erprobte und nebenwirkungsarme Methode, die fast immer von den Schmerzen einer Kalkschulter oder eines Fersensporns befreit, ist die so genannte „extrakorporale Stoßwellentherapie“. Vor knapp 40 Jahren als Alternative zur Operation bei der Entfernung von Nierensteinen eingesetzt, hat sich die Therapie mit Stoßwellen in den letzten 20 Jahren zu einer effizienten und fest etablierten Behandlungsmethode bei schmerzhaften orthopädischen Problemen entwickelt. Ob Erkrankungen an Muskeln, Sehnen, Bändern oder Knochen – mit diesem weit verbreiteten und gut etablierten Verfahren können in kurzer Zeit Schmerz- und Bewegungsfreiheit zurückgewonnen werden.

 

Über einen Schallkopf wird die Energie der Stoßwellen auf das schmerzhafte Gewebe übertragen und Heilungsprozesse in Gang gesetzt.
Über einen Schallkopf wird die Energie der Stoßwellen auf das schmerzhafte Gewebe übertragen und Heilungsprozesse in Gang gesetzt.

 

„Stoßwellen sind nichts anderes als energiereiche, hörbare Schallwellen, die einen Reiz im Gewebe verursachen und dadurch Heilungsprozesse in Gang setzen“, sagt Dr. Christian Patsch, Facharzt für Orthopädie und Sportchirurgie in Puchenau bei Linz. Die Stoßwellen werden außerhalb des Körpers (extrakorporal) erzeugt und über einen Schallkopf direkt in das schmerzhafte Gewebe der Patienten geleitet. Dort verursachen sie kleinste Verletzungen bzw. zerkleinern und lösen Kalkablagerungen auf, was Schmerzgeplagte schließlich von ihrer Pein befreit. Eine therapeutische Sitzung dauert in etwa zehn Minuten und ist weitgehend risiko- und nebenwirkungsfrei. „Je nach Erkrankungsbild sind drei bis fünf Sitzungen im Wochenabstand notwendig“, erklärt Dr. Patsch.

Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass der menschliche Körper durch die Stoßwellentherapie vermehrt eigene Stammzellen produziert und diese zur Selbstheilung einsetzt. Sie wandern an exakt jenen Ort, wo sie zur Heilung bzw. Neubildung des Gewebes benötigt werden. „Dadurch können auch bei bisher aussichtlosen Krankengeschichten Behandlungserfolge erzielt und in manchen Fällen sogar Operationen erspart werden“, skizziert Dr. Florian Dirisamer, ebenfalls Facharzt für Orthopädie und Sportchirurgie in Puchenau bei Linz auf.